Moin liebe Favoriten!
Einige von euch kennen mich bereits. Aber für diejenigen unter euch, mit denen ich noch nicht die Freude hatte, mich zu unterhalten, möchte ich hier ein paar Worte zu meinem bisherigen Lebensweg verlieren, vor allem den im Rudern.
Mit 9 Jahren (in 2008) begann ich in meiner Heimatstadt Eschwege im ländlichen Nordhessen mit dem Rudern, nachdem zuerst meine Schwester und dann auch meine Mutter und einer meiner Brüder ihren Weg zum Rudern gefunden hatten. Mein erster nennenswerter Wettkampf war der Bundeswettbewerb 2012, bei dem ich Dritter im Jungen 1x 13 Jahre in der Gesamtwertung über die 3000m wurde. In den darauffolgenden zwei Saisons hatte ich mit einer Verletzung und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, sodass ich erst wieder im zweiten B-Junioren-Jahr (2014/15) mit gezielterem Training weitermachen konnte. Die drei Jahre von Herbst 2014 bis Sommer 2017 verbrachte ich dann in England an der Bedford Boys‘ School, wo ich meine ersten Schläge im Riemenboot machen durfte. Neben einigen Erfolgen auf dem Wasser, wie der Sieg beim Schools‘ Head of the River Race 2017 und einer Bronze- sowie einer Silbermedaille bei der National Schools‘ Regatta 2015 und 2017, machte ich dort auch erfolgreich meinen Schulabschluss.
Zurück in Deutschland zog ich mir leider erneut eine Verletzung zu, sodass ich mein erstes Jahr im U23-Bereich erst im März 2018 anfangen konnte, vorerst im Skullboot. Dennoch weiß ich bereits jetzt, dass ich die Entscheidung niemals bereuen werde, zum Leistungssport zu optieren. Innerhalb der nächsten 12 Monate konnte ich meine 2000m Bestzeit auf dem Ergo um knapp 18 Sekunden zu einer 6:05 in Leipzig 2019 verbessern. Nachdem ich den Winter im Einer in Mannheim verbracht hatte, wo ich an der Uni Mannheim aktuell im 4. Semester BWL studiere, fand ich im April 2019 mit Lennert Schönborn einen sehr motivierten und zielstrebigen Zweierpartner, mit dem ich meine ersten mehr oder weniger erfolgreichen Rennen im Riemenbereich in Deutschland erleben durfte. Bei der Mannschaftsbildung der Boote für die U23-WM wurden wir leider nicht berücksichtigt, aber mit dem 5. Platz im Vierer ohne auf der U23-EM in Griechenland letzten Sommer kann man als erste Erfahrung im Nationaltrikot durchaus zufrieden sein.
Im vergangenen Herbst bin ich fürs Rudern nach Dortmund gezogen, um dort dauerhaft mit dem U23-Riementeam zu trainieren. Ich habe einen sehr guten Einstieg geschafft, sodass ich bei der letzten Kaderüberprüfung in Dortmund zusammen mit Mattes Schönherr vom RC Potsdam schnellster U23-Zweier werden konnte, und zudem zum ersten mal die 2000m auf dem Ergo unter 6 Minuten absolvierte.
Mit dem Übergang ins neue Jahrzehnt hat es mich sehr erfreut, nun auch Teil der Fari-Gemeinschaft werden zu dürfen. Für diese Saison erhoffe ich mir einen Platz im Achter auf der U23-WM, die zusammen mit den U19 und manchen nicht-olympischen A-Bootsklassen auf dem kulissenhaften Bleder See in Slowenien stattfinden wird, zeitlich kurz nach den Spielen in Tokyo.
Die Ziele für die kommenden Jahre möchte ich noch nicht in den Stein meißeln, aber aktuell schließe ich es keinesfalls aus, bereits in der nach-olympischen Saison den Sprung in den A-Bereich zu wagen, um einen kleinen, aber potentiell sehr wichtigen Schritt Richtung Paris 2024 zu machen. Bis dahin ist es noch ein sehr weiter Weg, aber mit eurer Unterstützung schaue ich zuversichtlich auf die kommenden Aufgaben und hoffe, dass wir gemeinsam die großen Fußstapfen der vergangenen und auch aktuell sehr erfolgreichen Favoriten füllen können!
Vielen Dank, dass ihr mich in eure Ruder-Familie aufgenommen habt und ich freue mich, euch in Zukunft im Clubhaus auf der Alster sehen zu dürfen!
Euer Bene